Das vhsBarcamp online – so war es

Wir wussten nicht, ob das klappt: ein vhs-Barcamp in die virtuelle Welt bringen. Einige unserer onlineverliebten Mitglieder haben sich daran gewagt. Erfolg: knapp 200 Teilgeber*innen, reichlich Sessions, eine tolle Abendveranstaltung und eine super Stimmung. 
“Erstaunlich realitätsnah“, “So viel neue Erfahrungen und tolle Leute 😀”, “Ich find´s toll, sich die Themen frei und offen wählen zu können. Ich habt ne tolle Vielfalt bieten können und Kompliment – 9 Räume zu betreuen ist eine Herausforderung.”, um nur einige der Rückmeldungen zu nennen.
Hier erzählen wir, wie wir das hinbekommen haben.

Corona vs Barcamp

Das verflixte siebte Jahr hatte das vhscamp erwischt. Unter den Bedingungen der Coronapandemie war ein “Live-Barcamp” nicht möglich.
Und nun? Einfach ausfallen lassen? In den Herbst verschieben – bei großer Planungsunsicherheit? Oder etwas neues ausprobieren und die Lernwelten der vhs ein weiteres Mal erweitern? Die Vhs-Barcamps haben wir seit den Anfängen begleitet, da fanden sich im Verein rasch einige Verrückte mit ganz viel Lust das vhs-Barcamp in ein Online-Format zu bringen. Beim Barcamp-Start 2014 hatten wir Karl-Heinz Pape als Lotsen “an Bord”. Dieses Mal haben wir David Röthler gebeten, uns mit seiner Erfahrung zu unterstützen. 

Begegnung online?

Wir waren unsicher, wie die vhs-Welt ein Online-Barcamp annehmen würde. Wir alle schätzen ja auch das persönliche Treffen innerhalb der vhs-Familie als das starke Element eines Barcamps. Würde es uns gelingen, das in die virtuelle Welt zu transportieren und wären genug Leute an diesem Experiment interessiert?

Das 10-köpfige Orga-Team – alle Vereinsmitglieder – ist das Wagnis eingegangen. Sie haben Teaser erstellt, Social Media Kanäle befeuert, Verbände und Sponsoren angeschrieben und in der vhs-Welt getrommelt, was das Zeug hielt. Die Orga lief dezentral und partizipativ, das Team kommunizierte in Echtzeit über Slack.

Die praktischen Aufgaben konnten wir mit den Ressourcen des Vereins lösen. An die Grenzen des Möglichen stößt der Verein jedoch, wenn es um die finanzielle Abwicklung einer solchen Veranstaltung geht. Anmeldungen verwalten, Teilnehmerentgelte und Sponsorengelder verbuchen und Rechnungen bezahlen, übersteigt unsere Möglichkeiten schon personell. 
Dafür konnten wir die vhs im Kreis Herford mit Mark Stocksmeyer gewinnen. Mark übernahm den Support im Vorfeld und beantwortete die vielen großen und kleinen Fragen der Interessent*innen.

Interesse? Und ob!

Teilgeber*innen aus dem deutschsprachigen Raum

Nach den Erfahrungen der letzten Jahre rechneten wir mit höchstens 100 Teilgeber*innen. Wenige Tage vor dem vhs-Barcamp konnten wir feststellen, dass unsere Erwartungen weit übertroffen wurden. 
Es waren mehr als 200 Teilgeber*innen angemeldet und wir brauchten auf die Schnelle weitere ZOOM-Räume, um die zu erwartende Anzahl an Sessions unterbringen zu können.

Unsere Technik 

Insgesamt nutzten wir 8 ZOOM-Räume von 5 verschiedenen Hosts. David stellte u.a. einen großen Raum für 500 Personen zur Verfügung, in dem das Plenum und die Sessionplanung durchgeführt wurden. Außerdem diente dieser Raum als Lobby um Teilgeber*innen, die erst nach dem offiziellen Start eintrafen, in die Sessions zu geleiten, technischen Support zu leisten oder für ein kurzes Wieder-Andocken in den Pausen. Zusätzlich hatten wir genug Räume zur Verfügung, so konnten 8 Sessions gleichzeitig stattfinden. 

Schon im Vorfeld gab es mehr als 25 Sessionvorschläge. Ganz bewusst haben wir entschieden, wie bei jedem Barcamp, eine Live-Sessionplanung vorzunehmen. Wir haben Mural dazu genutzt.

Die Sessionplanung bringt Dynamik in das Format und ist eine sehr fokussierte Phase. In der Sessionplanung wird auch die Haltung vermittelt: das Gelingen eines vhs-Barcamps ist die Verantwortung aller Teilgeber*innen. Nina Oberländer hat die Sessionplanung moderiert und war von der regen Chat-Aktivität zeitweise ziemlich gefordert. 

Auf Mural konnten die Teilgeber*innen die Sessionvorschläge dann auch voten, anschließend wurden diese auf die einzelnen Zoom-Räume verteilt. 

Nach der Abstimmung hat Peter Kabitzsch in der Rolle des “Sessionmeisters” die Sessions in ein Googledoc eingetragen. 



Dieses Doc war das Session-Zuhause des Barcamps. Hier fanden die Teilgeber*innen die ZOOM-Links zu den Sessionräumen und zu den vhspads, die wir zur Dokumentation genutzt haben.

Den technischen Support haben Mark, Peter und Andi Mayer übernommen. Sie mussten an mehreren Computern den Plenumsraum und manchmal auch mehrere Sessionräume im Blick behalten, versprengte Teilgeber*innen leiten, Host- bzw. Co-Host- Rechte vergeben oder auch das ein oder andere technische Problem lösen. Das kann anstrengend werden, z.B. wenn man den Überblick verloren hat, in welchem der Räume man nun gerade sein Mikrofon aktiviert hat 😀.

Mit der Plattform Gather Town lassen sich die Pausen zwischen den Sessions kurzweilig gestalten.  Das witzige Online-Tool lässt einen als Pixelfigur durch einen virtuellen 2D Raum wandern, Kamera und Mikrofon werden aktiviert, sobald man sich anderen Personen nähert. Guckt es Euch selbst an.
Nicht alle haben den Pausenraum besucht. Die anderen nutzten diese Viertelstunde lieber für eine kurze bildschirmfreie Zeit, denn dieses intensive, konzentrierte barcampen ist schon anstrengender als ein normaler Arbeitstag am PC. 
Deswegen hatten wir uns schon in der Planung entschieden, das Barcamp nur über zwei halbe Tage zu veranstalten und nicht die sonst übliche Länge von zwei vollen Tagen zu wählen.

Das Abendprogramm wurde von Jendrik Peters verantwortet. Das hat uns so gut gefallen, dass wir dem Abendprogramm einen eigenen Beitrag widmen werden.

Weitere BarCamps

In den nächsten Monaten finden weitere Barcamps online statt. Wir werden darüber berichten. Eines sei schon mal genannt: Digitale Aspekte der Erwachsenenbildung am 10.+11. Dezember statt. Veranstalter ist werdedigital.at
Themenschwerpunkte könnten sein:

  • Informelle Begegnung und Vernetzung online
  • Hybride Veranstaltungsformate in der Erwachsenenbildung
  • Qualität (technisch, methodisch, inhaltlich) für digitaler EB-Angebote.

Unser Fazit 

Wir hatten schon in der Vorbereitung eine Menge Spaß und das Barcamp selbst haben wir – bei aller Arbeit – in vollen Zügen genossen. Die Rückmeldungen waren so positiv, dass wir auch im nächsten Jahr ein Barcamp planen. Ob online oder in Präsenz oder in einer Mischform, darüber werden wir nachdenken. Wer dabei sein will: unser Verein freut sich über weitere motivierte Kolleg*innen.

Weiterführende Links:

David Röthler – https://david.roethler.at/
ZOOM – https://www.zoom.us
Mural  – https://www.mural.co/ 
Gather Town – https://gather.town/ 
vhsPad – http://vhspad.de/ 

Link zum Sessionplan mit allen vhsPad-Dokumentationen – https://docs.google.com/spreadsheets/d/1PLWH4GBy7ptGWeHDEmJ635tuez21Ynr81P9CnNspBG0 

Bildrechte © David Röthler © Nina Oberländer

Posted on: 9. Juli 2020, by :

2 thoughts on “Das vhsBarcamp online – so war es

  1. Hi there!
    Ich schließe mich an: für mich als Erstteilgeber 😉 war’s super: viel, viel Input und viele Eindrücke, neue Kontakte! Und: bin durchs Barcamp als Kursleiter sehr motiviert, mich mehr mit der vhs.cloud und edudip zu beschäftigen 🙂
    Also: 1000 Dank ans Orgateam und alle, die dabei waren!
    Ich freue mich aufs nächste Mal!
    Viele Grüße
    Karsten
    PS: Meine Eindrücke zum Barcamp habe ich auch in einem Blogbeitrag auf meiner Seite zusammengefasst: https://geisler-design.de/recap-online-barcamp-rebootvhs

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